Was bedeutet „digitale Psychoanalyse“ überhaupt?
Kurz erklärt: Psychoanalyse ist eine Therapieform, bei der man nicht nur über Probleme spricht, sondern versucht, die dahinterliegenden Gefühle und unbewussten Muster zu verstehen. „Unbewusst“ bedeutet: Dinge, die man selbst nicht sofort merkt – die aber trotzdem das eigene Leben beeinflussen.
Digital wird das Ganze, wenn die Gespräche online stattfinden – also per Video oder Telefon. Der Rahmen bleibt gleich: regelmäßige Termine, viel Raum zum Reden, Zuhören, Fühlen und Verstehen. Der Unterschied ist nur das Medium – nicht die Tiefe.
Neue Ängste brauchen neue Wege – oder doch alte?
Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen sagen: „Ich weiß gar nicht genau, wovor ich Angst habe – aber sie ist da.“ Häufig höre ich das in den Erstgesprächen. Diese Angst hat oft keine klare Ursache, sondern fühlt sich wie ein diffuser Druck an.
Ein Beispiel:
Anna, Anfang 30, hat einen guten Job, ein stabiles Umfeld – und trotzdem plagen sie ständig Gedanken wie: „Was, wenn ich irgendwann einfach nicht mehr funktioniere?“ Sie scrollt abends durch Instagram und fühlt sich dabei leer. In der Therapie zeigt sich: Dahinter steckt eine tiefe Angst, nicht gut genug zu sein – ein Gefühl, das sie schon als Kind begleitet hat, wenn sie versucht hat, alles richtig zu machen, um nicht zu stören.
In der digitalen Psychoanalyse konnte Anna von ihrem Sofa aus mit mir über genau diese alten Gefühle sprechen. Online war für sie einfacher, weil sie sich zu Hause sicher fühlte. So konnten wir nach und nach herausfinden, woher ihre Ängste kommen – und was ihr heute hilft, sich davon zu lösen.
Ist Online-Therapie weniger wirksam?
Viele fragen sich: Geht das überhaupt – so etwas Tiefes über den Bildschirm? Ja, das geht. Studien zeigen, dass Online-Therapie genauso wirksam sein kann wie persönliche Sitzungen. Und in meiner Praxis erlebe ich es täglich.
Im Gegenteil: Manche Menschen können online sogar besser sprechen. Sie fühlen sich sicherer, wenn sie nicht in einem fremden Raum sitzen. Es gibt aber auch Herausforderungen – zum Beispiel, wenn die Technik mal nicht mitspielt oder es zu Hause keinen ruhigen Ort gibt.
1 Was heißt eigentlich „Übertragung“?
Ein Begriff aus der Psychoanalyse, den ich oft erkläre, ist „Übertragung“. Damit meint man, dass man Gefühle, die man früher gegenüber wichtigen Bezugspersonen hatte (z. B. Eltern), unbewusst auf den Therapeuten oder die Therapeutin überträgt.
Ein Beispiel:
Wenn ich etwas sage und derdie Klientin plötzlich wütend wird, kann das damit zu tun haben, dass ich in diesem Moment – ohne es zu wollen – eine alte Rolle einnehme, zum Beispiel die der Mutter, die früher oft kritisiert hat. Genau solche Gefühle sind wertvoll, weil sie zeigen, wo die Wunde liegt. Und das funktioniert auch online – vielleicht anders, aber nicht weniger intensiv.
Wovor haben eigentlich Therapeut*innen Angst?
Wenn man über digitale Psychoanalyse spricht, geht es nicht nur um die Ängste der Klientinnen – auch wir Therapeutinnen haben mit Herausforderungen zu tun.
Einige Kolleg*innen sorgen sich zum Beispiel, dass sie online wichtige Körpersignale nicht mitbekommen, oder dass das Setting weniger professionell wirkt. Andere befürchten, dass ihre Arbeit durch digitale Tools „verwässert“ wird. Manche haben auch einfach Angst vor Technik und fühlen sich überfordert mit Datenschutz, Plattformen und Geräten.
Ich finde: Diese Ängste dürfen auch Platz haben. Aber sie sollten kein Grund sein, diesen neuen Raum nicht zu nutzen. Denn er funktioniert – wenn wir ihn gut gestalten.
Und was ist mit Social Media?
Hier ist es wichtig, zu unterscheiden:
- Klient*innen erleben durch Social Media oft neue Formen von Druck: der Vergleich mit anderen, der ständige Strom an Reizen, das Gefühl, sich selbst verlieren zu müssen, um dazuzugehören.
- Therapeut*innen hingegen stehen manchmal vor der Frage: Darf ich auf Instagram sichtbar sein? Wie viel Persönliches darf ich zeigen? Kann ich dort Klient*innen erreichen, ohne die therapeutische Beziehung zu gefährden?
Beides sind reale Fragen. Und beide zeigen: Unsere Welt hat sich verändert. Aber wenn wir damit bewusst umgehen, kann genau hier auch Raum für neue Verbindungen entstehen.
Mein Fazit
Psychoanalyse ist kein Auslaufmodell. Sie ist ein Werkzeug, um das Leben wirklich zu verstehen – und sich selbst darin. Wenn du dich oft fragst, warum du so angespannt bist, warum dich bestimmte Situationen so tief treffen, oder warum du dich ständig selbst infrage stellst, dann ist es vielleicht Zeit, genauer hinzuschauen.
Online geht das heute genauso gut wie im Praxisraum. Vielleicht sogar besser – weil du da sitzt, wo du lebst. Und weil es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern ehrlich.
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Was du selbst tun kannst – bevor du eine Therapie beginnst
Vielleicht bist du dir noch unsicher, ob Psychoanalyse wirklich der richtige Weg für dich ist. Vielleicht möchtest du erst einmal vorsichtig schauen, woher deine Angst kommt – ohne gleich mit jemandem zu sprechen.
Das ist völlig verständlich. Und auch das kann schon ein erster, wichtiger Schritt sein.
Hier ein paar Fragen zur Selbstreflexion, die dir helfen können, dich selbst besser zu spüren:
- In welchen Momenten fühlst du dich im Alltag innerlich eng oder getrieben?
- Gibt es Situationen, in denen du sehr stark auf Reize reagierst – etwa auf Nachrichten, Geräusche, Blicke?
- Wann tauchen unangenehme Gedanken auf – eher in der Stille oder bei viel Trubel?
- Welche Gefühle versuchst du vielleicht zu vermeiden?
Wenn du dir diese Fragen ehrlich stellst – am besten schriftlich –, beginnt bereits ein Prozess. Du trittst in Kontakt mit dir. Und das ist der erste Schritt jeder psychoanalytischen Veränderung.
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